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     BSG Wismut Gera - FC Carl Zeiss Jena   1 : 2 

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Spielbericht DDR-Oberliga 1966/67
 

"Nach Möglickeit nicht verlieren." Das wünschte sich der gerade von seiner Krankheit wieder genesene Jenaer Trainer Buschner. "Aber solche Lokalkämpfe...", schränkte er schon selbst ein. Am Ende durfte er erleichtert aufatmen. Trotz des wertvollen Auswärtssieges rückte er seiner Elf überaus kritisch zu Leibe. Entscheidende Schwächen offenbarten sich sowohl in der Abwehr als auch im Angriff. Über die spielerische Klasse der Zeiss-Städter viele Worte zu verlieren, erübrigt sich fast. Was schwungvolle, schnelle und gefällige Kombinationen betraf, da erfüllte der Vizemeister durchaus gebotene Ansprüche. Jedenfalls bewies er gegenüber dem Neuling doch ganz beträchtliche Vorteile. Die Sicherheit am Ball war genau so wenig zu übersehen, wie das Bemühen um überlegtes exaktes und direktes Zuspiel. Da auch der Vorsprung in der besseren körperlichen Durchbildung augenscheinlich war, mußte eigentlich der Gast einem klaren Erfolg zusteuern. Möglich war es ohne Zweifel.
Nur standen ihm im wesentlichen zwei grobe Mängel im Wege. Nachdem sich die Jenaer Abwehr in den letzten Woche recht gefestigt zeigte, ging es diesmal wieder mächtig durcheinander. Die Unruhe, gesteigert durch die Stellungsschwäche, die die schnellen Trommer, Skrowny und Feetz weidlich ausnutzten (nur der großartige Blochwitz vereitelte einen frühen Torrückstand), resultierte nach unserer Auffassung aus der fehlenden Startschnelligkeit (Otto), dem falschen Distanzieren (Marx), vor allem aber in jenem taktischen Schnitzer, die Geraer Stürmer erst in Strafraumnähe exakt zu markieren. So wurde viel Gefahr unnütz heraufbeschworen. Geras Ausgleich war nur eine Folge: Erst im Strafraum wurde Skrowny energisch angegangen. Da es zudem unsauber geschah, handelte sich Marx einen Strafstoss ein.

Wohlgemerkt, dies passierte, als der Gast drauf und dran war, die kraftvoll und ungestüm startende Wismut-Elf in den Griff zu bekommen. R. Ducke und Stein sorgten im Zusammenwirken mit den links und rechts ausbrechenden Rock, dem eifrig (aber noch nicht schnell genug) nachrückenden Müller und Lange für ein druckvolles Sturmspiel. Eine Fülle an zwingenden Chancen bot sich, aber weder Müller, noch Lange oder Krauß hatten diesmal die rechten Schußstiefel mit. Zudem steigerte sich Kühne auf der Linie eindrucksvoll. Er fischte einige "todsichere Sachen" aus dem Winkel. Trotz unübersehbarer spielerischer Vorteile geriet so Jena noch in Gefahr, weil Schußunsicherheit und Abwehrschnitzer den unermüdlich kämpfenden und ihre Mittel (schnelle Steilpässe) recht geschickt nutzenden Gastgebern unverhoffte Möglichkeiten bescherten. Erst ein von Bätz unglücklich abgefälschter Hinterhaltschuß von Müller, der für Kühne unerreichbar ins entlegene Eck sprang, sicherte den knappen und zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erwarteten Erfolg Jenas. Die Geraer Elf wird gut daran tun, über ihre Niederlage mit dem unbeherrschten Stopper Strempel zu rechten. Nach einer unbegreiflichen Box-Aktion gegen Stein wurde er des Feldes verwiesen (74.).


Zum Schiedsrichterkollektiv: Ein Teil des Publikums begriff nicht, daß der sehr energisch und hart durchgreifende Glöckner von Anfang an wie ein Luchs aufpassen mußte, wenn die ohnehin schon raue, von großem kämpferischen Elan getragenen Partie nicht frühzeitig in die Binsen gehen sollte. Glöckner scheute auch vor unpopulären Entscheidungen nicht zurück. Seine Leistung war einwandfrei, auch wenn es einige Bierflaschenwerfer anders beurteilten.

 

                                                                                                                                                                                                    Report by Horst Friedemann

 

 

 

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