Erfreulicherweise ist zu berichten, daß dieses Spiel wenig Stoff
zu Betrachtungen über große und kleine Dinge gab, die dem Regeln
und den sportlichen Geist unseres Fußballs widersprechen.
Schiedsrichter Zülow, energisch und wie immer bei Bedarf sofort
zum "Tatort" brausend, brauchte nur zwei Ermahnungen
auszusprechen und konnte auf Verwarnungen ganz verzichten. Die
ermahnten waren der junge Jenaer Außenstürmer Scheitler, dessen
Eifer zuweile zu gefährlichen Spiel führte, und Geisler. Die
Schnelligkeit des Spiels, sofortiges Weiterleiten des Balles
brachte es mit sich, das harte Zweikämpfe verhältnismäßig selten
vorkamen. Daher verminderte sich die Zahl der Freistoßpfiffe.
Durch eine andere Unsitte wurde gerade wegen des schnellen,
torgefährlichen Stils der Kontrahenten sichtbar: das
unsportliche Stoppen des Balles mit der Hand, wenn keine andere
Möglichkeit mehr schien, den durchlaufenden Angreifer
einzuholen. Faber (Leipzig), Preuße und Rock (Jena) bedienten
sich solcher Notbremsen. Von den wenigen Freistoßpfiffen wurden
die meisten wiederum durch gefährliche "lange Beine" ausgelöst,
was einige Ballführende schmerzhaft spürten.
Der
Unparteiische kommentierte: Das Spiel wurde von beiden
Mannschaften fair geführt. Ich habe Scheitler ermahnt,
rücksichtsvoller zu sein, Geisler konnte sich eine unschöne
Bemerkung zum Linienrichter nach dem Jenaer Tor nicht
verkneifen, und dem Nationalspieler war auch anzukreiden, daß er
sich das leidige provozierende Hinundhergeschiebe des Balles
beim Freistoß, um nur zwei, drei Meter Raum zu gewinnen, nicht
versagte. Zwei mal mußte ich die Mauer zurückweisen.
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