Einst war Dynamo Berlin der "Angstgegner" des FC Carl Zeiss, in
den vergangenen drei Jahren Dynamo Dresden. Nach so langer Zeit
endlich wieder einmal zu einem vollen Erfolg über die Dresdner
zu kommen, war das unverkennbare Bestreben der Jenaer. Diese
gewannen zwar verdient, hatten jedoch riesengroßes Glück, als
Kreische (16.), Walter (30.) und Hofmann (31.) bei den wenigen
gefährlichen Konterangriffen jeweils nur Pfosten bzw. Querlatte
trafen.
Verdient gewann der Tabellenführer dennoch, da er vor dieser
kritischen Situation klar überlegen stürmte. Es bedurfte schon
einer vielbeinigen, auch mit etwas Glück operierenden
Dynamo-Abwehr und eines gegen Strempels Kopfball aus Nahdistanz
prächtig reagierenden Kallenbach, um zunächst Gegentore zu
vermeiden. P. Ducke, Scheitler und selbst der nach
vorangegangener Grippeerkrankung willensstark durchhaltende
Verteidiger Werner hatte überdies kein Schußglück. Apropos
Verteidiger: Auch Marx imponierte auf Jenaer Seite. Er gab die
Maßvorlage für Schlutters 1 : 0 und setzte Kallenbach fünf
Minuten später nach Ecke von R. Ducke, Kopfballvorlage Steins
einen Volleyschuß ins rechte Dreiangel. Außerdem zählten Rocks
Vorstöße und unheimlich scharfe Freistöße zu Höhepunkten eines
Spiels, das eigentlich nur 45 Minuten lang des Notierens wert
war. Jena spielte später verhalten, und die Dresdner erbrachten
nun den Beweis ihrer spieltechnischen Fähigkeiten. Allerdings
war die Zeiss-Abwehr nun gefestigt, konnte Dynamos Sturm trotz
einiger Einzelaktionen nicht verbergen, daß man bislang
schwächste Oberliga-Angriffsreihe ist.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Die Tatsache, daß es ein
hartes aber faires Spiel war, bestätigte, dass Schiedsrichter
Halas - herzlichen Glückwunsch zu seinem 47. Geburtstag an eben
diesem Sonnabend - die Partie fest in der Hand hatte.
Einstimmigkeit im Stadion übrigens zur Verwarnung des teilweise
zwar reichlich hart genommenen, wegen seiner unnötigen
Reklamationen jedoch sich selbst belastenden P. Ducke.
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