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     BSG Sachsenring Zwickau - FC Carl Zeiss Jena   1 : 1 

  Verein Team 07/08 Saison   Foto-Archiv
  FCC-Historie Stadion off. Programm   Teamchronik

 

Titelgewinn DDR-Oberliga 1969/70

 

Der Schlußstrich unter eine schwere Saison

In der "ewigen Bestenliste" jetzt Jena hinter dem FC Vorwärts mit Wismut Aue auf Platz 2   -  

Großzügiges Bauvorhaben im Ernst-Abbe-Sportfeld, das Flutlichtanlage enthält

 

"Aber eins, aber eins, das bleibt bestehen, der FC Carl Zeiss wird nie untergehn!" So klang es aus kräftigen Männerkehlen im Mannschaftsbus der Jenaer am vergangenen Mittwochabend auf der Heimfahrt vom Zwickauer Spiel. Selbst Busfahrer Heinz Friedrich, der den blau-weißen Ikarus schon seit Jahren mit Umsicht steuert, konnte sich nicht erinnern, in letzter Zeit die Männer um Roland Ducke so sangesfreudig erlebt zu haben. Kein Wunder: Eine ganz. ganz schwere Saison hatte eine weitere Krönung gefunden. Innerhalb des Zementovals im Erfurter "Andreasried" hatte es am 2.Mai mit dem 3:0 der Jenaer eine erste Vorentscheidung gegeben, innerhalb des Zwickauer Zementovals zog man nun den Schlußstrich.

Bleiben wir noch im Mannschaftsbus. Es wurde nicht nur gesungen. Ich beobachtete den in Gedanken versunkenen Peter Ducke. Mag er daran gedacht haben, daß für ihn vor fünf Jahren eine "Fußballwelt" zusammengebrochen zu sein schien, als er vom Hexagonal-Turnier aus Mexico mit einem schweren Beinbruch zurückkam? Damals schienen für ihn Oberliga-Fußball, Meisterschaftstitel gar in unerreichbare Fernen gerückt, und nun zählt er sogar wieder zum Kreis der Nationalelf! Ein echter Fußballer sreckt halt nie auf. Peter Rock, zusammen mit den Gebrüdern Ducke bei allen drei Meisterschaftserfolgen innerhalb von sieben Jahren mit dabei, brachte wohl mehr als eine Anerkennung für seinen Trainer zum Ausdruck, als er mir sagte: "Sie können alle reden, was sie wollen, ich kenne jedenfalls keinen besseren Trainer

als `Schorsch´ Buschner. Er setzt sich durch, weiß, was er will." Und zwei Stunden nach dem neuerlichen Titelgewinn waren Rocks Gedanken auch schon bei der Nationalmannschaft: "Wenn es nur auch mal mit der Auswahl hinhauen würde, wir einmal etwas Glück hätten."

Auf den dritten Titelgewinn hoffte natürlich auch der große Jenaer Fußballanhang. Denn mit dem dritten Titelgewinn überholte man in der "ewigen Bestenliste" des DDR-Oberliga-Fußballs die jeweils zweimal zu Titelehren gekommenen Hallenser (1949 und 1952) und Erfurter (1954 und 1955), zog man mit Altmeister Wismut (1956, 1957, und 1959) gleich, und hat nun nur noch den entthronten Meister FC Vorwärts vor sich.

Man hofft in der Stadt an der Saale aber auf noch mehr, nicht nur auf den grünen Rasen selbst. Es hat sich inzwischen herumgesprochen, daß auch in Jena in allernächster Zeit der Bau einer Vier-Masten-Flutlichtanlage, ähnlich wie in Halle und Erfurt, einer Tartanbahn und einer elektronischen Anzeigetafel in Angriff genommen wird. Bleibt nur zu hoffen und zu wünschen, daß mit Errichtung dieser Anlage auch der Ausbau der Traversen im Ernst-Abbe-Sportfeld in der Perspektive auch der Tribünen-Neubau (die alte Tribüne steht schon fünfzig Jahre), begonnen wird, damit künftig - der Stärke des Jenaer Fußballsports und dem ständigen Wachstum der Bevölkerung der Zeiss- und Universitätsstadt Rechnung tragend - wenigstens 30000 Zuschauer im Stadion Platz finden.

Denn weitere, große internationale Aufgaben stehen vor unserem neuen Fußballmeister, dessen Fußball-"Schiff" bislang hervorragend gesteuert wurde. Und es besteht kein Zweifel daran, daß das bewährte Kollektiv der "Steuermänner" mit dem Ehrenvorsitzenden Ernst Gallerach, Generaldirektor des VEB Carl Zeiss Jena, dem Vorsitzenden und Meister des Sports Herbert Keßler und den verdienstvollen Sekretariatsmitgliedern Heinz Tittl, 1.Sekretär der Industrie-Kreisparteileitung der SED. Karl Heilamm, 1.Vorsitzender der Industriegewerkschaftsleitung im VEB Carl Zeiss Jena, sowie dem bewährten Cheftrainer des FC Carl Zeiss, Georg Buschner, auch künftig die Geschicke des Jenaer Fußballclubs verantwortungsbewußt leiten wird.

 

 

                                                                                                                                                                                                                                                                            Report by Peter Palitzsch

 

 

 

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