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    BSG Wismut Aue - FC Carl Zeiss Jena   1 : 1

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Spielbericht Oberliga 1985/86
 

                                                                   Weißflogs Raritätentreffer

Im Auer Lößnitztal ist die Fußballbegeisterung ungeachtet der mißlichen Tabellensituation (im Vergleich zum Vorjahr) nach wie vor ungebrochen. Alle fiebern mit der
Wismut-Mannschaft mit, wollen ihren Teil zur Aufmunterung beitragen. So jedenfalls mußte auch der Lok-Führer, der mit seinem Zug die am Stadion gelegene Strecke befuhr, gedacht haben, als er zum Gruß seine Signalpfeife erschrillen ließ. Er dürfte allerdings kaum gewußt haben, daß wenige Minuten zuvor Jena gerade in Führung gegangen war (Ludwig war nach Doppelpaß mit Böger in den Strafraum eingedrungen und von Weißflog gelegt worden, Raab verwandelte den fälligen Strafstoß sicher). Und dieser Schock fuhr den Platzherren mächtig in die Glieder. Fortan war nicht mehr viel zu sehen von den schwungvollen Angriffen der Anfangsphase (Kunde scheiterte schon nach 100 Sekunden mit einem Kopf ball am prächtig reagierenden Bräutigam). Statt dessen ergriffen die Gäste mehr und mehr die Initiative. Meixner und vor allem Böger gefielen mit ihrem energischen Zug in die Spitze, vom nachrückenden Ludwig immer wieder unterstützt.
Während das Wismut-Spiel zu sehr in die Breite ging, im Mittelfeld die ordnende Hand fehlte, sorgten die Jenaer Konter fast immer für Gefahr. Da fiel selbst die schwache Vorstellung von Lesser (bei Konik in besten Händen) nicht sonderlich Ins Gewicht. „Aber was nutzt das alles, wenn wir aus unseren Möglichkeiten nichts machten", ärgerte sich Trainer Lothar Kurbjuweit nach dem Abpfiff. Wohl zeigte er sich erfreut über den jederzeit verdienten Punktgewinn, übersah aber nicht, „daß diesmal für uns auch mehr möglich war".


Nach dem Wechsel verstärkte sich die Vorpausenkonstellation nämlich noch. Die Platzherren setzten nun alles auf eine Karte (mit Reypka kam ein weiterer Stürmer, Libero V. Schmidt agierte fast ausschließlich im Angriff), griffen aber zu ideenlos an, denn mit den stereotypen hohen Eingaben war das kopfballstarke Jenaer Deckungszentrum nicht zu überwinden. Im Gegensatz dazu boten sich den Gästen nun riesige Räume, die sie zu überlegten Kontern nutzten. Doch der entscheidende Abschluß fehlte. So hätte Böger seine bemerkenswerte Leistung krönen können, doch einmal rettete Weiß (59.), ein andermal Konik (88.) bei den Aktionen des Blondschopfes für ihren geschlagenen Torhüter auf der Linie. Bielau scheiterte außerdem freistehend an Weißflog (72.).
Aues Kampfgeist indes erlahmte nie und wurde schließlich noch belohnt. Kurioserweise erzielte ausgerechnet Torhüter Weißflog den Ausgleich. Ihn hatte es in den Schlußsekunden nicht mehr im Gehäuse gehalten, und gegen seinen Schrägschuß nach Koptballablage von Mothes war Bräutigam machtlos.

 

 

                                                                                                                                                                                                                                                                           Report by Sascha Stolz

 

 

 

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