Bräutigam hielt drei Elfmeter
Es gab viele
Fragezeichen vor der Halbfinalpartie im Ernst-Abbe-Sportfeld,
die erst im Verlaufe von 120 bewegten Minuten aufgelöst wurden.
Eines aber stand schon vor dem Anpfiff fest: Der FC Carl Zeiss
wird am 4.Juni im Berliner Stadion der Weltjugend auf jeden Fall
mit von der Partie sein. Denn dort bestreitet der 68er
Pokalfinalist die Endspielrevanche gegen den 1.FC Union.
Um das
Finale zu erreichen, konnten sich die Zeissstädter natürlich
nicht - wie kürzlich bei der Halbfinal-Generalprobe in Leipzig
praktiziert - nur auf ihre Abwehr verlassen. Da auch der 1.FC
Lok Leipzig die Chance auf den Pokal-Hattrick beim Schopfe
packen wollte, entwickelte sich in Jena ein abwechslungsreiches
Pokalspiel mit vielen Torszenen und am Ende mit einer kaum zu
überbietenden Dramatik.
Sträßer
trieb dabei die Stimmung als erster auf einen Höhepunkt. Als
Leipzigs Torhüter Müller eine flache Eingabe nicht unter
Kontrolle bekam, beförderte der Ex-Berliner den Ball zum 1:0
(11.) ins Netz.
"Natürlich
brachte uns dieses zeitige Führungstor in die Vorhand", bekannte
Jenas Trainer Lothar Kurbjuweit, da der Pokalverteidiger nun
ständig dem Ausgleich hinterherrennen mußte. Scholz kurbelte
dabei das Leiziger Spiel am auffälligsten an, traf selbst die
Latte (62.) und leitete keinesfalls zufällig den späten, aber
verdienten Ausgleichstreffer ein. Er setzte Weidemann in Szene,
und dessen Eingabe verwertete Marschall(86.).
Auch die
Verlängerung bot den 7000 Zuschauern einen echten Pokalkampf,
der zu einem offenen Schlagabtausch wurde. Weidemann und Hobsch
auf der einen, Meixner und Lesser auf der anderen Seite hätten
die Entscheidung erzwingen können, die so erst im
Elfmeterschießen fiel. Und sie viel zugunsten der Jenaer aus,
obwohl Lok-Torwart Müller zwei Elfmeter hielt. Doch sein
Gegenüber Perry Bräutigam parierte gleich drei Schüsse vom
ominösen Punkt und sorgte dafür, daß Jena nun mit zwei
Mannschaften nach Berlin fahren kann.
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