Zeiss-Stil gefiel
Die
herbstfreundlichen Farben von Mutter Natur ließen die Thüringer
auch im Flutlicht leuchten. Ihr bemerkenswertes Flachpaßspiel,
beherrscht, ballsicher und weiträumig, gefiel optisch und hatte
Wirkung. „Unsere beste Auswärts-Leistung, endlich ohne Hektik,
selbstbewußt und souverän", lobte Lothar Kurbjuweit.
Sieggaranten: Bräutigam in Länderspiel Verfassung, eine
kampfstarke Abwehr, kreative Mittelfeldakteure voller Übersicht
und Präzision (Raab, Stolz. Meixner). Geradezu klassisch der
Konter zum Weber-Tor mit Steilpaß (Penzel), Zweikampferfolg und
präziser Planke (Stolz) sowie einem unhaltbaren Kopfball.
Joachim Streich moierte erneut "die indiskutable
Chancenverwertung" mit den Adressaten Wuckel und Brinkmann.
Gegen Bräutigam genügten keine „Knaller". Da mußte Raffinesse
ins Spiel, die aber hatten alle Magdeburger nicht in petto. Ihre
Devise: Elan, Druck, Kraftakte, Stahmann-Kopfbälle! Gegner mit
schwachen Nerven können da durchaus fallen. Jena tat dem 1. FCM
nicht diesen Gefallen. Der Rest war Magdeburger Hektik,
unproduktiver Kampf, mangelndes Durchsetzungsvermögen bei der
zweiten Heimniederlage der Saison. Jenas letzten Auswärtssieg im
Grube-Stadion (am 21. 3.1970 / 3 :1) kannten nur noch
passionierte Chronisten. |