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    SG Dynamo Dresden - FC Carl Zeiss Jena  0 : 4 

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Spielbericht DDR-Oberliga 1989/90

                                

                                                                                   Fenstersturz

                                     

Ritt Dresden der Teufel? „Keine Einstellung, enttäuschend, unverschämt, desolat", tobte Eduard Geyer. Recht hat er. Nie sah ich die Dynamos schwächer, konzeptions-und stilloser. Ihr-Kopf-durch-die-Wand-Stil, ihr Auseinanderfallen war so perfekt wie die Beleidigung der 17000 total. Gellende Pfiffe für Überheblichkeit und Arroganz, für die erste Heimniederlage, für einen Spitzenreiter bar jeden Gefühls für die Pflicht gegenüber den. Zuschauern. Erschreckend die Abwehrinkonsequenz, die gedankliche Abwesenheit. Wenn ich all die Sätze zu Papier bringen würde, die Max Merkel, Walter Fritzsch, Dresdner Oberliga-Oldtimer und Zuschauer von sich gaben, den Geyer-Schützlingen würden die Trommelfelle platzen!


Dresden 0, Jena 4 — wer dieses Resultat vorausgesagt hätte, müßte als „Hellseher des Jahres" tituliert werden. Eine Sensation .par excellence angesichts der Jenaer Sieglosigkeit seit '82/83 in Elbflorenz. „Von der allerersten Minute an waren alle hochmotiviert" erklärte Bernd Stange
Das war's, was die Thüringer vom beinharten Kampf bis zu  spielerischer Selbstverständlichkeit
führte. Ohne überragende Individualisten setzte Stange auf Teamwork, wie es einst Englands Weltmeistermacher Alf Ramsey mit Ipswich Town '62 bis zum Titelgewinn exerzierte. Davon träumt Jena selbstredend nicht, „weil der Weg aus den Tabellenniederungen bis hin zu einem positiven Punktverhältnis ohnehin schwer genug war" (Stanges Lesart).


Auf dem Weg der Titelverteidigung scheint Dresden derzeit sein eigener Feind zu sein. Kritiker wurden überhört. Grassierende Selbstgefälligkeit zerstörte den 25 Runden anhaltenden Erfolgsnimbus. Für unsere Überheblichkeit wurden wir bestraff", sah es Matthias Sammer, wenigstens noch bemüht, nicht anders. Da kam Jenas Topstürmer Weber zum ersten Tor wie van Basten bei der EURO '88 gegen BRD-Vorstopper Kohler. Da deckten die Dresdner wie Freizeitfußballer. Die Hilflosigkeit im Spielaufbau machte das Maß ebenso voll wie Gütschows peinliche Ängstlichkeit. Daß sich auch noch Teuber verletzte und Libero Wagenhaus zum Spielzeitrest-Torhüter wurde, paßte zum Dresdner Zerrbild wie die Faust aufs Auge.

Um es in Erinnerung zu rufen:

Im Herbst schoß Jena auswärts nicht ein Tor; im Frühjahr waren es mit neuen Gefühlen bislang drei (!) in Magdeburg (2:0) und Halle (1:1). Verständlich, daß die Zeiss-Elf, ohne Flausen im Kopf, nach dem Abpfiff in der Kabine vor Freude fast ausrastete. „Gute Saisonvorbereitung, körperlich topfit", freute sich Heiko Weber. In der Mannschaft steckt wesentlich mehr Selbstbewußtsein als im Herbst", resümierte Mannschaftsleiter Lutz Lindemann.


Der schlimmste Vorwurf gegen Dynamo: zu keiner Zeit wurde Jena beeindruckt, etwa gar in Kopflosigkeit versetzt. Im Gegenteil, die Gäste machten den Stoff zu ihrem Verbündeten, aus dem die Siegträume sind - Mut. Risikobereitschaft und Unerschrockenheit!

 

Torfolge:

0 : 1  Weber (29.)  -  In halbrechter Position zieht er den Ball aus dem Lauf ins lange Eck.

0 : 2  Weber (73)  -  Blitzschnell vor Teuber aufgetaucht, wartet der Jenaer die Torhüterreaktion ab und überwindet ihn mit einem platzierten Flachschuß.

0 : 3  Klee (79)  -  Glänzende Vorarbeit von Böger. aus Nahdistanz trifft Klee den Innenpfosten, von dort springt das Leder über die Linie.

0 : 4  Böger (85)  -  Wagenhaus hat sich gerade erst den Pullover für den verletzten Teuber übergestreift, da greift er nach einem 12-Meter-Direktschuß dddddddddddddddschon hinter sich.

 

                                                                                           Interview mit Heiko Weber

 

                                                                                                                                                                                                                                                                             Report by Günter Simon

 

 

 

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