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     FC Vorwärts Berlin - FC Carl Zeiss Jena   0 : 5 

  Verein Team 07/08 Saison   Foto-Archiv
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Spielbericht DDR-Oberliga 1969/70

 

Diese Begegnung zwischen dem vorjährigen und diesjährigen Titelträger hatte keinerlei Einfluß mehr auf den Meisterschaftsausgang. "Beide Mannschaften können also heute frei und unbefangen aufspielen. So sind wir überzeugt, daß unsere Fußballfreunde einige Leckerbissen sehen werden", hieß es im Programm. Die 8000 sahen sehr viele Leckerbissen. Allerdings nur von einer Mannschaft: vom FC Carl Zeiss Jena.

Die Thüringer beherrschten in einer derart dominierenden Weise das Geschehen, daß es für den FC Vorwärts ernüchternd war. "Die krasse Leistungsdifferenz ließ nicht darauf schließen, daß sich hier Meister und Vizemeister gegenüberstanden", meinte Jenas Assistenztrainer Fritz Zergibel.

Lediglich in den ersten zehn Minuten konnten die Gastgeber mithalten, vermochten sie durch zwei Begerad-Kopfbälle torgefährlich zu werden, doch Blochwitz parierte jeweils (6. und 10.). Damit waren die Berliner bereits mit ihrem Latein am Ende. Schlutters herrlicher 20-m-Schuß unter die Latte zum 1:0 raubte ihnen schon den letzten Nerv.

In den verbleibenden fünf Viertelstunden trumpfte der FC Carl Zeiss in einer imponierenden Art und Weise auf. Er steigerte sich in einen Spielrausch, der den FCV immer stärker deprimierte. "Es war wenig, was uns Vorwärts entgegenzusetzen hatte", meinte Trainer Georg Buschner. Dank seines lobenswerten Trainingsfleißes bot der Meister zum Abschluß der Saison noch einmal eine Galavorstellung, die ihn mit berechtigten Optimismus in die nächste Europapokalkonkurrenz gehen läßt. "Wenn es bei uns richtig läuft, dann sind wir nur schwer aufzuhalten", freute sich Kapitän Roland Ducke, der erneut eine "9" erhielt und damit als klarer Sieger aus der fuwo-Punktwertung hervorging.

Das Spiel der Jenaer zu beschreiben, heißt in Superlativen zu schwelgen. Was Irmscher und Roland Ducke, die noch mit besonderen technischen Kabinettstückchen brillierten, Schlutter, Stein, der sehr spielfreudige Preuße und ihre Mannschaftskameraden an herrlichen Direktkombinationen boten, erntete wiederholt den Beifall des begeisterten Berliner Publikums. Der Vorjahrsmeister konnte am Ende noch froh sein, "nur" 0 : 5 verloren zu haben. "Nachdem wir unsere Chancen nicht nutzen konnten, hat uns bereits das erste Gegentor völlig aus dem Gleichgewicht geworfen", konstatierte Trainer Fritz Belger.

Einer solch erfahrenen Mannschaft wie dem FC Vorwärts, der seit dem 15.April 1967 (0 : 1 gegen Dynamo Dresden) auf eigenem Platz ungeschlagen war und zu Hause noch nie so hoch verloren hat, dürfte das normalerweise nicht passieren. Oder hat man die Begegnung nicht mehr so ernst genommen, da ja die Vizemeisterehrung bereits vor dem Spiel erfolgt war? Denn bis auf Fräßdorf und Zulkowski ließ man nicht einmal ein körperliches Aufbegehren erkennen. Da war der FC Carl Zeiss doch aus einem anderen Holz geschnitzt. Sein dritter Titelgewinn stand ebenfalls schon fest. Dennoch wartete er mit einer beeindruckenden Leistung auf und blieb so auch im 16. Punktspiel hintereinander ohne Niederlage.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Es hatte ein relativ leichtes Amtieren und dieses faire Spiel jederzeit sicher in der Hand.

 

 
                                                                                                                                                                                                                                                                     Report by Manfred Binkowski

 

 

 

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