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    BFC Dynamo - FC Carl Zeiss Jena   2 : 0 n. V.

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Spielbericht FDGB-Pokal (Finale) 1987/88

                                                  

                                                BFC-Elf schaffte Doppel, aber Jena wehrte sich sehr lange

                                                      Erst in der Verlängerung fiel die Entscheidung zu Gunsten des DDR-Fußballmeisters

 

Fast alle waren sich nach dem zweistündigen Pokalfinale einig, ein interessantes, spannendes und kurzweiliges Spiel erlebt zu haben. Der Sieg und damit die neugeschaffene Trophäe ging an den BFC Dynamo, der damit erstmals in seiner Klubgeschichte das schon seit langen angestrebte Ziel, neben dem Meistertitel auch den FDGB-Pokal zu gewinnen, erreichte und darum natürlich sehr glücklich war.

Unter den Zuschauern gab es viele, die Frage stellten, ob dieser Erfolg verdient war. Die Antwort läßt sich einfach formulieren: Ja, weil die Elf die erforderlichen Tore schoß. Dem Kontrahenten aus Jena gelang dies nicht. Die Zeisself hatte insgesamt die größere optische Überlegenheit, doch jedermann weiß, daß dafür kein Preis vergeben wird. Dennoch: Auch dem Verlierer gebührt Respekt für seine Haltung, dieses Spiel für die 40000 im Stadion und für die vielen am Fernsehschirm bis weit in die Verlängerung hin offen gestaltet zu haben.

Allein die Tatsache, daß ein Spiel nach eineinhalb Stunden verlängert werden muß, macht deutlich, wie eng der Zieleinlauf war. Erst kürzlich wurde das entscheidende Spiel auf unseren Kontinent, das Europapokalfinale der Landesmeister, nach dem allerletzten Duell, dem Elfmeterschießen, entschieden. Vergleiche sind aus den verschiedensten Gründen immer sehr gewagt, aber unser FDGB-Pokalfinale nahm sich so schlecht nicht aus . . .

Bereits vor dem Anpfiff stand fest, daß es nicht mehr um internationale Startplätze ging. Manche dachten gar, daß die "Luft" deshalb völlig raus sei. Die Mannschaften dachten glücklicherweise nicht so. Der BFC begann zwar verhalten, steigerte sich erst spät, als die Jenaer ihrem Tempo Tribut zollen mußten. Jena machte von Beginn an war, was die Elf zuvor verkündet hatte: Wir wollen unseren Europapokalplatz nicht durch irgendwelche Konstellationen, sondern durch den eigenen Sieg! So entwickelte sich unter der souveränen Leitung von Schiedsrichter Supp ein anschauenswertes Spiel.

Gewiß gab es einige Phasen, die man sich auch prickelnder hätte vorstellen können. Aber wer kurz vor Ende der 90 Minuten genau hinschaute, der spürte, wie bei beiden Mannschaften die Kräfte nach dem Tempospiel schwanden. Beide hatten genügend Chancen, das Spiel längst entschieden zu haben. Beide müssen sich auch den Vorwurf gefallen lassen, mit ihren Chancen sehr sträflich umgegangen zu sein. Und wer denkt da nicht an den Herbst, wenn die nächsten Spiele im Europapokal rufen.

Fair war es, und dafür gebührt dem BFC und Jena durchaus Respekt. Und die oft kaum bemerkten versöhnenden Gesten trugen zu einer wohltuenden Finalatmosphäre bei. Ähnliches läßt sich auch von den ersten Trainer-Kommentaren sagen. Sowohl Bogs als auch Kurbjuweit gaben sachlich ihr Urteil ab.

Ein Finale, das gegenüber vielen anderen nicht abfiel, das Mängel und Stärken offenbarte und insgesamt einen doch versöhnenden Schlußpunkt unter die Saison setzte. Bliebe höchstens noch anzumerken, daß zwei Spieler besonders auf sich aufmerksam machten: Jürgen Raab und Frank Rohde.

 

                                                                                                   Interview mit Stefan Böger

 

 

                                                                                                                                                                                                                                                                           Report by Max Schlosser

 

 

 

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