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     FC Carl Zeiss Jena - Dinamo Bukarest   0 : 1 

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Spielbericht Cup der Landesmeister 1963/64
 

 

Fast zur gleichen Stunde, da im San-Siro der FC Everton seine Hoffnungen begräbt, werden im Jenaer Ernst-Abbe-Stadion 18 000 Zeißstädter unruhig. Unsere junge Meisterelf, die zwei Jahre zuvor im Cup der Pokalsieger so mitreißend auftrumpfte, ist mit sehr viel Zuversicht in das Rennen der einunddreißig Landesmeister gegangen. Das Los meinte es zwar nicht sonderlich gut, denn Rumäniens Titelträger Dinamo ist beinahe mit der starken Nationalelf identisch. Und dennoch, der Sturmwirbel unseres Meisters hat schon andere große Pötte zum kentern gebracht.

Georg Buschner, der Altinternationale auf der Trainerbank, zeigt sich zufrieden, als Motor mit einem relativ knappen 0:2 den Hexenkessel von Bukarest verlassen kann. „Unsere Defensivtaktik war sicher nicht schön, aber darin liegt unsere einzige Chance", argumentiert er. Sein Kollege Ionescu sieht tatsächlich mit einigen Sorgen dem Rückspiel entgegen. „Wir wissen vom Länderspiel her, wozu die Duckes fähig sind. Zu Hause werden sie ihre Trickkiste öffnen.
Unser 2:0-Vorsprung ist kein Garantieschein. Er reicht allenfalls für ein drittes Spiel." Jena spielt auch stärker als in Bukarest. Es stürmt mit bewundernswertem Elan, wirft alle Kraft, alle Wucht in die Waagschale.

Aber was sich bereits in den ersten Spielen der Meisterschaft andeutete, bestätigt sich im Europacup. Die Thüringer sind nicht in Schwung, vermögen nicht an jene mitreißenden Partien gegen Swansea Town, Leixoes Porto oder Atletico Madrid anzuknüpfen, Jena findet seinen Spielrhythmus, seine Linie einfach nicht. Das Angriffsspiel gleicht einem blinden Anrennen. Jenes quicklebendige, variable, ideenreiche und drangvolle Spiel, das Motor den Titel sicherte, fehlt. Dinamo ist clever genug, den Angriffsschwung abzudämmen, und kommt sogar aus der Konterstellung zum 1:0-Erfolg. So ist das erste Auftreten Jenas im Meistercup beendet, bevor es so recht begonnen hat. Sicher war der Partner sehr stark, aber unschlagbar nicht. Dieses Wissen mag der Grund sein, daß der sonst so begeisterungsfähige Motoranhang diesen Mittwoch als „schwarzen Tag" für Jena bezeichnete. Arg enttäuscht verläßt er das „Paradies", Jenas wunderschönen Sportpark. „Nicht anders ist den Spielern zumute. Sie hatten sich so viel vorgenommen, „Nun ist es aus, bitter für uns, die wir gewiß mehr können, als es gegen Dinamo den Anschein hatte.
Am Willen hat es ganz bestimmt nicht gefehlt, eher an der mangelnden Lockerheit, jener zügig-beschwingten Spielweise, die auf Können und Selbstvertrauen basiert. Von beidem besaß Dinamo mehr." Jenas Kapitän Woitzat findet diese erklärenden Worte am Abend. Und Georg Buschner ergänzt: „Es gibt keinen Grund, den Kopf hängenzulassen. Ich bin überzeugt, wir sind bald wieder da. Ohne Lehrgeld ist noch niemand Meister geworden."
Die guten Wünsche, die Jenas sympathische Jungen ihrem Bezwinger für die weiteren Kämpfe mitgeben, kommen aus ehrlichem Herzen, Dinamo trifft im Achtelfinale auf Real Madrid. Aber dieser Klasse sind auch die Rumänen nicht gewachsen (1:3 und 3:5).

 

 

                                                                                                                                                                                                     Report by Wolfgang Hempel

 

 

 

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